Qualia

2016_QualiaIn den fotografischen Arbeiten von Lena Kilkka und Thilo Seibt wird thematisiert, wie der Mensch die Welt wahrnimmt. Die beiden Künstler befassen sich in ihren Arbeiten dabei mit der ersten wahrgenommenen Umgebung des Menschen, der Natur. Diese nicht vom Menschen geschaffene Umgebung beschäftigt die Sinne von Beginn an. Äußere Wahrnehmungen werden mit Erfahrungen verknüpft, die innere Bilder entstehen lassen. Die Wirklichkeit und die Erfahrung der Wirklichkeit, Realität und Traum und damit die innere und äußere Wahrnehmung verschwimmen und verwachsen miteinander und sind nicht zu trennen. Aus diesem Substrat wachsen Mythen. Im kollektiven Gedächtnis, in der Mythologie vieler Kulturen lebt der Baum als Lebens- oder Weltenbaum, als Symbol der Erwachens, der Unsterblichkeit, des Friedens, als Sitz der Götter. So wird in beiden Arbeiten der Baum als Ausgangspunkt gewählt. Die gezeigten Fotografien werden ergänzt durch eine Video- und Audio-Installation. Mit den Arbeiten möchten die Künstler etwas von ihrer Wahrnehmung der Wirklichkeit vermitteln. Der Betrachter der Arbeiten bringt in den Betrachtungsprozess wiederum seine eigenen Erfahrungen ein, nicht an der Wand des Ausstellungsraumes, sondern im Kopf der Besucher entsteht das endgültige Bild.

 

 

aus "Schattenseite" © Lena Kilkka

aus „Schattenseite“ © Lena Kilkka

Schattenseite – Lena Kilkka
The works presented in „Schattenseite“ attempt to process that which emerges from the porous boundaries between levels of consciousness, from the fragile boundary between the perceived world and its shadowed alter ego. When such borders cease to exist, these worlds merge to form their own new reality. Not possible to define, reality’s perceived clarity fades away into blurred layers of ambiguity, its inherent subjectivity and relativity overwhelming. Reality becomes not a matter of seeing what is in front of you, but of sensing.

 

aus "Nachtraum" © Thilo Seibt

aus „Nachtraum“ © Thilo Seibt

„Nachtraum“ – Thilo Seibt
In „Nachtraum“ werden in vollkommender Dunkelheit nur punktuelle Lichter gesetzt. Die gewonnenen Informationen reichen nicht aus, den restlichen Raum zu erfassen. Was macht der Betrachter mit diesem restlichen Raum? Wird dieser mit subjektiven Bildern und Geschichten, mit Erinnertem und Emotionen gefüllt? Verunsichert der Mangel an Orientierungspunkten?
Und lässt sich in der Fotografie überhaupt ein Raum (oder die Wirklichkeit) in der Gesamtheit erfassen? Eine Fotografie lässt an den Rändern immer etwas Weg, immer wählt der Fotograf aus was er dem Betrachter zeigt. Der Bildrahmen setzt einen örtlichen und zeitlichen Fokus. In den Fotografien von „Nachtraum“ wird dieser Ausschnitt deutlich sichtbar. Im Bann einer Taschenlampe werden Einzelheiten sichtbar. Der Rest verbleibt im Dunkeln.

Ausstellung von Lena Kilkka und Thilo Seibt

Fotoatelier Am schönen Berg
vom 09.09. – 25.09.2016
Vernissage: Freitag, 09.09.2016 ab 19:00
Mansteinstr. 16, 10961 Berlin

Öffnungszeiten:
Sa. 10./17./24.09.     13-19 Uhr
So. 11./18./25.09.     13-19 Uhr