In ihrer gemeinsamen Ausstellung spüren Lothar Köhler und Ute Christina Bauer den Emotionen nach, die Bauwerke bei ihren Besucher*innen und Betrachter*innen zu wecken vermögen. Im Vordergrund stehen dabei spirituelle Erfahrungen.
Lothar Köhler setzt sich in seinen Bildern mit der mystischen Kraft der gotischen Kathedrale von Chartres auseinander. Das Bauwerk aus dem 13. Jahrhundert zieht jährlich viele Besucher*innen und Pilger*innen in seinen Bann. Köhler begeistert sich für das Spiel von Dunkelheit und Licht – wenn die Sonne durch die vielfarbigen Fenster hereinscheint, verwandelt sie die Kirche für ihn in einen magischen Ort. Die Kathedrale von Chartres ist für ihn ein Gesamtkunstwerk, das ihn innerlich still werden ließ. Die Begehung des Fußbodenlabyrinth symbolisiert die Pilgerfahrt nach Jerusalem und repräsentiert das Leben eines Gläubigen, der seine Verbindung zu Gott vertiefen und Erlösung finden will.
Ute Christina Bauer geht im Krematorium Treptow und in einem Anbau des Lutherhauses in Wittenberg fotografisch der Frage nach, inwieweit auch moderne (Beton-)Architektur Spiritualität und Transzendenz vermitteln kann. So lautete in Treptow der Anspruch der Architekten, „einen Ort herzustellen, der das Vergängliche und das Endgültige ausbalanciert, das Schwere deutlich und Erleichterung möglich macht.“ Der nicht konfessionelle Ort soll zu Betrachtungen über Leben und Tod, Trauer und Zuversicht einladen. In Wittenberg weckt eine lichtdurchflutete schmale Eingangs- und Treppenhalle die Vorstellung des Lutherturms, der sich an dieser Stelle befand. Sie versetzt uns in die Gedankenwelt des Reformators, der von hier aus den Blick über die Elbauen schweifen ließ.
Teilnehmende Künstlerinnen und Künstler:
Lothar Köhler
Ute Christina Bauer
Ausstellung
Fotoatelier am Schönen Berg
Mansteinstr. 16, 10783 Berlin
vom 01.07.2023 – 09.07.2023
Vernissage am 30.06.2023 ab 19:00
Öffnungszeiten: Samstag / Sonntag 14 bis 18 Uhr